Narbenkorrektur

Narbenkorrektur

Eine Korrekturoperation ist jedoch in folgenden Fällen zu empfehlen:
  • bei Schrumpfung und Spannung der Narbe und bei einer daraus folgenden Beeinträchtigung der Beweglichkeit oder des Wachstums;
  • bei erhöhter Verletzlichkeit mit Aufreißen der Narbe oder Abschürfen der oberen Hautschichten unter Belastung;
  • wenn die Gefahr besteht, dass das Narbengewebe bösartig entartet, z.B. nach einer Strahlenbehandlung, oder wenn es sich um eine sehr alte instabile Narbe handelt;
  • bei übermäßiger Narbenbildung oder Bildung von Narbentumoren (Keloide), bei Rötung, Verdickung oder starkem Juckreiz;
  • bei kosmetisch störender, auffälliger Narbenbildung wie z.B. bei Unebenheiten, Einziehungen, Verbreiterung oder Verfärbung.

Die Operation

Die Operation erfolgt in örtlicher Betäubung oder in Vollnarkose.
In unkomplizierten Fällen genügt es manchmal, die Narbe auszuschneiden und wieder zu vernähen.
In der Regel ist es jedoch erforderlich, eine besondere Schnitttechnik anzuwenden, um die Wundränder zu entlasten und ein nochmaliges Schrumpfen der Narbe zu vermeiden. Die Schnittführung orientiert sich dabei soweit als möglich an der geringsten Gewebespannung, entsprechend den Spaltlinien der Haut.

Bei großflächigen Narben sind häufig zusätzliche Methoden notwendig, die vor oder während des Eingriffes eingesetzt werden, um das gesunde benachbarte Hautgewebe zu dehnen. Später wird so der durch das Ausschneiden verursachte Defekt gedeckt.

Hierbei gibt es mehrere Möglichkeiten:
Durchführung der Operation in mehreren Einzelschritten; zwischen den Eingriffen wird die Haut zur Auflockerung gezielt massiert.
Einsetzen eines Expanders (Kunststoffblase) unter die umgebende gesunde Haut. Durch langsames Auf-füllen des Expanders über mehrere Wochen hinweg wird die Haut schrittweise gedehnt.

Darüber hinaus gibt es Methoden, um das ausgeschnittene Narbengebiet mit gesunder Haut zu decken. Sie verursachen jedoch zusätzliche Narben:
  • Nahlappenplastik: Dabei wird benachbarte gesunde Haut so verlagert, dass der Defekt gedeckt wird.
  • Fernlappenplastik: Gewebe von einer weiter entfernten Stelle des Körpers wird mit den darin befindlichen Blutgefäßen verpflanzt. Dies kann entweder durch einen Mikrogefäßanschluss geschehen, so dass die Durchblutung im Empfängergebiet sofort wieder hergestellt wird oder durch Einnähen bei erhaltener Brücke zwischen Spende- u. Empfängergebiet, was die Durchblutung sichert. Wenn neue Blutgefäße im Empfängergebiet eingewachsen sind, kann die Brücke dann abgetrennt werden. Dies ist meistens nach etwa 3 Wochen möglich.
  • Hauttransplantation: An einer von der Narbe weiter entfernt liegenden Körperregion wird eine oberflächliche Hautpartie entnommen und in den Narbendefekt verpflanzt. An der Entnahmestelle heilt die Haut wie nach einer Schürfung ab.

Durch den Eingriff entsteht natürlich eine neue Narbe, die so unauffällig wie möglich gestaltet wird.
Dennoch ist es möglich, dass sich erneut eine überschießende und auffallende Narbe bildet, vor allem, wenn eine entsprechende Neigung zu derartiger Narbenwucherung besteht. Bei solcher Veranlagung kann das Risiko manchmal durch besondere Anwendungen wie z.B. Einspritzungen, Bestrahlung, Salben oder Druckverbände verringert werden.

Der Operationserfolg kann erst nach frühestens drei Monaten abgeschätzt werden. Häufig ist das endgültige Ergebnis erst nach ein bis zwei Jahren zu erkennen.

Ein wesentlicher Faktor für ein gutes Operationsergebnis ist die regelmäßige Kontrolle des Heilungsprozesses und der Narbenbildung.

Nur so kann gewährleistet werden, dass Störungen der Wundheilung oder der Narbenbildung rechtzeitig erkannt und behandelt werden können.

Nach der Operation

Bei jeder Kontrolle gebe ich immer die aktuellen Informationen und Aufgaben an meine Patienten weiter. Es ist immer individuell auf jeden einzelnen Patienten bezogen, da alles auch vom Operationstyp, und seiner Heilungsfähigkeit abhängt.

Nach der OP können natürlich Schwellungen, spannende Schmerzen, Muskelkater, erhöhte Temperatur, jucken bei den Schnitten vorkommen. Wenn sich diese Unannehmlichkeiten verstärken, bitte, melden Sie sich sofort bei uns!

Nach Möglichkeit sollten während der ersten drei Wochen nach der Behandlung stärkere Bewegungen im operierten Hautgebiet vermieden werden, da die Wundheilung dadurch ungünstig beeinflusst wird!

Die Narbe darf keiner Sonnenbestrahlung ausgesetzt werden, solange sich noch eine Rötung zeigt! Es kann sonst zu Pigmentverschiebungen kommen, die nicht mehr rückgängig zu machen sind.

Nach der Entfernung der Fäden können Sie nach Anweisung Ihres Arztes Hautmassagen durchführen oder bestimmte Salben oder Pflaster, die die Spannung der Wunde vermindern, anwenden.

Falls der Eingriff ambulant erfolgt, beachten Sie auch die vorübergehende Einschränkung Ihrer Straßenverkehrstauglichkeit durch Betäubungs-, Schmerz- oder Beruhigungsmittel. Sie dürfen dann 24 Stunden nach der Operation nicht aktiv am Straßenverkehr teilnehmen, kein Fahrzeug/Zweirad
steuern, keine gefährlichen Tätigkeiten ausführen (z.B. Arbeiten an gefährlichen Maschinen oder ohne festen Halt) und keine wichtigen Entscheidungen treffen.

Trinken Sie viel Flüssigkeit, essen Sie wenige und leichte Speisen. Bitte halten Sie sich unbedingt an die Anweisungen Ihres Arztes, z.B. hinsichtlich der (Wieder-) Einnahme von Medikamenten (insbesondere blutgerinnungshemmenden Mitteln), Kontrolluntersuchungen und die anderen Verhaltensregeln. Bitte Alkohol und Rauchen vermeiden!

Für eine schöne Narbenheilung ist es Empfehlenswert Silikongel oder Silikonpflaster zu benutzen.

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