Eigenfettunterspritzung

Eigenfettunterspritzung

Die menschliche Haut unterliegt von Geburt an einem permanenten Erneuerungsprozess; immer neue Hornschichten werden gebildet und alte abgestoßen. Unsere Haut unterliegt aber auch einem Alterungsprozess, der individuell unterschiedlich schnell abläuft. Innere Einflüsse wie der Hormonstatus, der Verlust von Kollagenfasern und Unterhautfettgewebe können ebenso zur Faltenbildung beitragen wie die äußeren: Sonneneinstrahlung/-belastung der Haut, Lebensgewohnheiten (vor allem Rauchen) und die Aktivität der Gesichtsmuskulatur (eine lebhafte Mimik) begünstigen die Faltenbildung.

Die Eigenfettunterpritzung dient der Konturierung des Körpers. Falten und Ungleichheiten können ausgeglichen werden.

Vorgesehen ist die Korrektur von:

  • Stirnfalten
  • „Zornesfalten“ zwischen den Augenbrauen
  • Lachfalten im Wangenbereich
  • Nasolabialfalten
  • Aknenarben
  • Falten/Gewebeschwund
  • Auffüllen des Mittelgesichtes und von eingefallenen Schläfen
  • Handrücken
  • Lippen
  • Unterlid.

Wenn in Ihrem Fall anstelle der Gewebeunterfütterung auch andere Methoden in Betracht kommen (z.B. eine Face-Lift- Operation oder eine Botulinumtoxin-Injektion), informieren wir Sie über deren Vor- und Nachteile im Aufklärungsgespräch.

Für die Gewebeunterfütterung gibt es neben Eigenfett eine Reihe anderer Füllsubstanzen. Ein Vorteil des Eigenfettes gegenüber anderen Substanzen ist seine Verträglichkeit als körpereigenes Material.
Sein Nachteil ist, dass es ebenso wie die anderen natürlichen oder naturidentischen Substanzen (z.B. Rinder- Kollagen, die natürliche oder chemisch hergestellte Hyaluronsäure) im Laufe von mehreren
Monaten bis zu zwei Jahren in unterschiedlichem Maße vom Körper wieder abgebaut wird. Bei den künstlichen Füllsubstanzen (z.B. mikroverkapselte Kunststoffkügelchen) ist der Fülleffekt dauerhaft, da sie vom Körper nicht abgebaut werden. Sie können aber im Fall von Unverträglichkeitsreaktionen oder bei einer Überkorrektur nicht oder nur sehr schwer entfernt werden, insbesondere wenn sie eingespritzt wurden.

Vor der Behandlung

Bei Rauchen können die ästhetischen Ergebnisse deutlich schlechter ausfallen. Daher verzichten Sie möglichst schon 2 Wochen vor und 4 Wochen nach der geplanten Gewebeunterspritzung auf das Rauchen.
Das Gesicht bitte gründlich reinigen und nicht schminken. Bitte weisen Sie Ihre Ärztin/Ihren Arzt unbedingt darauf hin, wenn Sie an einer Allergie leiden (z.B. Heuschnupfen, Asthma) oder eine Unverträglichkeit besteht (z.B. gegen Nahrungsmittel, Pflaster, Latex, Medikamente).
Acetysalicylsäurehaltige Medikamente (z.B. Aspirin®, ASS) sollten etwa 10 Tage vor dem geplanten Operationstermin in Absprache mit dem behandelnden Arzt absetzt werden.

Die Operation

Das Eigenfett wird meist in örtlicher Betäubung, selten in Narkose, nach Einspritzen von Flüssigkeit zum Auseinanderdrängen und damit zur besseren Gewinnung der Fettzellen, an einer unauffälligen Stelle gewonnen (z.B. Knieinnenseite, Bauch oder Hüftbereich), ohne dass ein sichtbarer Defekt entsteht. Üblicherweise wird mehr Fett abgesaugt als für die erste Übertragung benötigt wird. Das für die Fettabsaugung vorgesehene Verfahren werden wir mit Ihnen besprechen. Auch Eigenfett, das im Rahmen einer kosmetischen Fettabsaugung gewonnen wurde, kann als Füllmaterial verwendet werden. Überschüssiges Fett kann in der Regel ohne wesentlichen Qualitätsverlust über viele Monate tiefgekühlt gelagert werden.

Das gewonnene Material wird gereinigt und das reine Fettgewebe meist unter örtlicher Betäubung direkt unter die Haut (subkutan) oder exakt in die Hautschicht eingespritzt, in der Gewebeverluste zur Faltenbildung geführt haben. Das langstreckige Auffüllen einer Falte auf der gesamten Länge wird mit der „Tunneltechnik“ erreicht.
Nach dem Einspritzen wird das Material durch Massage unter der Haut verteilt, um ein gleichmäßiges Ergebnis zu erzielen. Bei ganz kleinen Defekten kann darauf verzichtet werden.

Da in den folgenden Wochen ein Teil des übertragenen Gewebes vom Körper abgebaut wird, muss in den meisten Fällen erneut unterspritzt werden, um ein befriedigendes Ergebnis zu erreichen.

Zum Ausgleich größerer Defekte sind immer mehrere Sitzungen erforderlich, da nicht zu viel Gewebe auf einmal übertragen werden darf.
Bei dem Eingriff verwendete Arzneimittel können unter Umständen auch unerwünschte Risiken und Nebenwirkungen haben. Darüber und über die damit verbundenen möglichen Komplikationen informiert Sie Ihr Arzt im Aufklärungsgespräch. Ebenso informiert Sie Ihr Arzt über ggf. erforderliche Nachbehandlungen.

Um ein optimales Ergebnis zu erzielen, können verschiedene Methoden miteinander kombiniert werden. So wird beispielsweise ein größerer Substanzdefekt mit Eigenfett in der Tiefe aufgefüllt und die Feinkontur an der Oberfläche mit einer anderen Substanz, beispielsweise Hyaluronsäure modelliert. Sehr oft werden auch Faltenunterspritzungen mit der Injektion von Botulinumtoxin, einem Nervengift zum zeitlich begrenzten Ruhigstellen der Muskulatur, kombiniert.
Dadurch kann ein Großteil der Falten verschwinden und es müssen nur wenige verbliebene Falten unterspritzt werden. Falls sich solche Kombinationen bei Ihnen empfehlen, werden Sie über die Risiken und Nebenwirkungen gesondert beraten und aufgeklärt.

Nach der Behandlung

Falls der Eingriff ambulant erfolgt, dürfen meine Patienten nach ein 1-2 stündiger Beobachtung mit Begleitung nach Hause gehen/ fahren. Die Patienten dürfen 24 Stunden nach der Operation nicht aktiv am Straßenverkehr teilnehmen, kein Fahrzeug/Zweirad steuern, keine gefährlichen Tätigkeiten (z.B. Arbeiten an gefährlichen
Maschinen ohne festen Halt) ausführen und keine wichtigen Entscheidungen treffen.
Falls der Eingriff in Vollnarkose erfolgt, müssen Sie 24 Stunden unter Beobachtung in der Klinik bleiben.

Nach der OP können natürlich Schwellungen, spannende Schmerzen, Muskelkater, erhöhte Temperatur, jucken bei den Schnitten vorkommen. Wenn sich diese Unannehmlichkeiten verstärken, bitte, melden Sie sich sofort bei uns! In den ersten Tagen nach der Fettabsaugung führt häufiges kühlen zu weniger Schwellungen und beschleunigt die Wundheilung.

Falls die Fettabsaugung oder die Gewebeunterspritzung nach Gabe eines Betäubungs- und/oder Beruhigungsmittels erfolgt, sollten Sie sich von einer erwachsenen Begleitperson nach Hause bringen lassen.
Bitte fragen Sie Ihren Arzt, wann Sie wieder aktiv am Straßenverkehr teilnehmen oder an laufenden Maschinen arbeiten dürfen; Sie sollten während dieser Zeit auch keine wichtigen Entscheidungen treffen.

Tragen Sie bitte erst nach vollständiger Abheilung aller Einstichstellen wieder Make-up auf. Intensive Sonnenbestrahlung sollten Sie in der ersten Woche vermeiden.
Ferner
‒ werden wir Ihnen mitteilen, wie lange ggf. ein Kompressionsverband getragen werden muss.
‒ sollten Sie für etwa 3 Monate intensive Sonnenbestrahlung (auch Solarium) und Sauna meiden.
‒ tragen gesunde Ernährung, leichter Sport sowie eine regelmäßige Bindegewebsmassage dazu bei, dass sich die Haut den veränderten Konturen nach einer Fettabsaugung anpassen kann.

Reinigung/ Waschen: bis zur Fädenentfernung (1. Wochen nach der OP) darf die Narbe nicht nass sein (nicht duschen/ baden)! Nach der Fädenentfernung kann man bereits kurz duschen, aber man darf die Narben noch nicht wässern. Nach dem Duschen kann man die Narben und Operationsbereich mit einem feinen Badetuch
vorsichtig trocknen.

Für eine schöne Narbenheilung ist es Empfehlenswert Silikongel oder Silikonpflaster zu benutzen. Trinken Sie viel Flüssigkeit, essen Sie wenige und leichte Speisen. Bitte halten Sie sich unbedingt an die Anweisungen Ihres Arztes, z.B. hinsichtlich der (Wieder-) Einnahme von Medikamenten (insbesondere blutgerinnungshemmenden Mitteln), Kontrolluntersuchungen und die anderen Verhaltensregeln. Bitte Alkohol und Rauchen vermeiden!